Transformation Blog

Robert Ott im Gespräch über die Transformation bei SWITCH und über die Verifizierung von Hochschuldiplomen

Von Solaranlagen und zertifizierten Diplomen

Was hat der Bau von Solaranlagen in Florida mit der Zertifizierung von Hochschuldiplomen zu tun? Gar nichts, würde man meinen. Es sei denn, Sie kennen die Geschichte von Robert Ott.

Nach seinem Masterstudium in Australien kehrte Robert Ott vor 25 Jahren zurück in die Schweiz. Hier gründete er anschliessend verschiedene Startups. Während einer Auszeit in Florida kam Robert erstmals mit Bitcoins und der Blockchain in Berührung. Wie es dann zu einer Anstellung bei SWITCH kam und wie er hier die Transformation erlebt, erzählt er im Interview.

Robert, dein Leben klingt nach einer sehr spannenden Reise. Erzähle uns: Wie bist du zu SWITCH gestossen?

Ja – wo soll ich starten? Nach meinem Masterstudium in Australien kehrte ich 1996 in die Schweiz zurück. Hier gründete und begleitete ich verschiedene Startups im Bereich Java Dienstleistungen, Home Automation und Single Sign-On. 2015 entschied ich mich, eine Auszeit zu nehmen und zog in die Gegend von Orlando, Florida. In Florida beschäftigte ich mich mit verschiedenen Themen, unter anderem mit Solaranlagen. Ich hatte eine relativ grosse Solaranlage installiert und wollte die überschüssige Energie nutzen. Dabei stiess ich auf das Thema Blockchain und Bitcoins. Meine Kalkulation von Bitcoin Mining ergab dann jedoch, dass ich besser Bitcoins kaufe, statt diese via Mining zu generieren. Nachdem ich das Bitcoin-White-Paper von Satoshi Nakamoto gelesen hatte, faszinierte mich das Thema Blockchain dermassen, dass ich ihm meine volle Aufmerksamkeit schenkte. Ende 2019 fasste ich den Entschluss, in die Schweiz zurückzukehren und mich auch geschäftlich mit dem Thema Blockchain auseinanderzusetzen. Zum gleichen Zeitpunkt hatte ich mit einem früheren Arbeitskollegen Kontakt. Mit Marco Dütsch von SWITCH. Er meinte damals, dass das Thema ‘Verifizierung von Diplomen auf Basis der Blockchain’ ein Thema bei SWITCH sei. So stiess ich dann im Februar 2020 zu SWITCH und startete das Projekt SWITCHverify, das sich mit der Zertifizierung und Verifizierung von Hochschuldiplomen beschäftigt.


Was hat sich seit deiner Anstellung verändert?

Meine Anstellung für das Projekt SWITCHverify wurde initial für die Projektdauer von zwei Jahren vereinbart. Während dieser Zeit lernte ich das Umfeld von SWITCH mit vielen kompetenten Mitarbeitenden kennen und schätzen. Der offene und kollegiale Umgang untereinander wie auch die hohe Fachkompetenz der Mitarbeitenden wollte ich nach den zwei Jahre nicht mehr missen. Während dieser Zeit hat sich SWITCHverify zu einer operativen Dienstleistung entwickelt. Nach verschiedenen Gesprächen mit SWITCH wurde mein Vertrag verlängert und ich widme mich jetzt dem Innovationsprojekt Blockchain.

Wie begegnest du grundsätzlich Veränderungen im Leben?

Es braucht Zeit, bis man sich selbst besser kennenlernt. Wenn man meinen Lebenslauf so anschaut, ist die Veränderung die einzige Konstante in meinem Leben. Das heisst, Veränderung scheint mich generell anzuziehen. Vielleicht motiviert mich das Ungewisse bei Veränderungen, jeden Morgen aufzustehen und mich für Projekte und Themen einzusetzen. Da kommen wir zum nächsten Thema, der SWITCH Transformation.

SWITCH steht am Anfang ihrer Transformation. Wie beeinflusst sie dich?

Ich glaube, wir sind nicht erst am Anfang der Transformation, sondern bereits mittendrin. Wir spüren dies, dass sich gewisse Themen verändern, alte Topics verschwinden, Gutes bleibt bestehen und neue Themen werden adressiert. Leider gehört es auch zu einer Transformation, dass Personen das Unternehmen verlassen und neue Talente dazu stossen. Ich denke dies liegt in der Natur der Transformation. Für mich heisst Transformation, dass SWITCH den Willen zu Veränderung hat und diese entsprechend umsetzt. Das heisst auch, neue Strukturen und Abläufe bei der täglichen Arbeit.

Welche Herausforderungen kamen da auf dich zu?

Mit der Transformation kam leider auch die Pandemie. Wir alle fanden uns bei der täglichen Arbeit im Homeoffice wieder. Man musste sich daran gewöhnen, sich nicht mehr physisch zu treffen. Die positive Erfahrung daraus war, dass man erfahren durfte, dass vieles auch remote möglich ist, was man früher nicht für möglich gehalten hat. Der negative Punkt war, dass ich mich schwer damit abfinden konnte, mich nicht mehr mit den Leuten direkt physisch auszutauschen zu können. Dadurch ist in der Anfangsphase auch die Transformation bei mir relativ ‘schwammig’ angekommen. Viele PowerPoint-Folien mit Dingen, die ich nicht verstanden hatte.

Zum Beispiel?

Das erste Spürbare an der Transformation war, dass wir jedes Meeting mit einem Check-In starten und einem Check-Out beenden mussten. Am Anfang war das ungewohnt, aber mit der Zeit genau das, was in virtuellen Meetings zu kurz kommt: zu spüren, wie die Teilnehmer im Moment gerade im Thema sind, was sie beschäftigt und so weiter. Nach dem Aha-Erlebnis mit dem Check-In und Check-out habe ich versucht, an allen Info-Calls zur Transformation teilzunehmen.

Ist die Transformation für dich damit greifbarer geworden?

Die ganze Transformation wurde enorm klarer, als wir uns alle physisch im Papiersaal im Shilcity zum ersten SWITCH Transformation Day getroffen haben. Erst da wurde mir die Tragweite der Transformation klar. Der Event war sicher aus SWITCH-Sicht eine sehr grosse Investition. Nach meiner Meinung hat der Event jedoch erheblich dazu beigetragen, dass die Transformation bei allen angekommen ist.

Was hast du mit der Transformation für dich Neues dazugelernt?

Ich habe noch nie eine Transformation in einem Unternehmen in der Grösse von SWITCH erleben dürfen. Die Unternehmen waren entweder immer viel grösser (UBS, Swisscom, etc.) oder sehr klein wie bei Startups. Mit der Transformation habe ich neue Prozesse und Vorgehensweisen kennengelernt, die ich in meiner Zukunft auch anwenden möchte.

Hast du eine Vorstellung, wie die Transformation SWITCH verändern wird?

Ich glaube, dass sich unser Umfeld und damit auch unsere Community laufend verändern. SWITCH wird von der Transformation profitieren und sich leichter den Veränderungen seines Umfeldes anpassen können. Auch glaube ich, dass SWITCH sich stärker auch ausserhalb der Higher Education Community etablieren kann und damit von der Schweiz als Ganzes besser wahrgenommen wird.

Welche Erkenntnis möchtest du anderen Menschen mit auf den Weg geben, die sich auch in einer Transformation befinden?

Ich denke, ein wichtiger Punkt ist, sich offen gegenüber Veränderung zu zeigen. Man sollte die Veränderung zuerst einmal annehmen, bevor man etwas von vornherein kritisiert. Dazu ist es vielleicht nötig, dass man bei seiner eigenen Einstellung etwas anpasst, um die Transformation annehmen zu können.

Vielen Dank Robert, für dieses interessante Gespräch.

 Robert Ott

Robert Ott

Arbeitet seit Februar 2020 bei SWITCH.

Er entwickelte die Dienstleistung SWITCHverify und brachte sie Ende 2021 zur Marktreife. Heute leitet er das Innovationsprojekt Blockchain. Davor war er in verschiedenen Startup Firmen im Bereich Innovation in der Schweiz und den USA tätig. Ursprünglich hat er an der Universität von Wollongong in Australien ein Masterstudium in Computer Science absolviert.